badbeginner Posted June 6, 2016 Posted June 6, 2016 Hallo, ich wollte fragen ob es bei Sp Dr S 60 Stellwerken irgendwie möglich ist, den Block oder das Blocksignal, welcher/welches einem Zug die Fahrt von Stellbereich A nach Stellbereich B freigibt, von Stellwerk B aus beeinflusst werden kann. Kann man überhaupt sehen wenn das Stellwerk A eine Blockfahrstraße ins Stellwerk B stellt? Im Stellwerk Bettemburg (L) sieht man das z.B. und kann den Übergangsblock, welcher eigentlich aus Diedenhofen (F) gesteuert wird, von Bettemburg aus auflösen. Außerdem können Ausfahrzugstraßen von Bettemburg nach Diedenhofen von Diedenhofen aus aufgelöst werden. Es handelt sich um ein Dr S auf luxemburgischer und ein PRCI auf französischer Seite. Ich würde mich auf schnelle Antworten freuen. LG Felix
Sp Dr L20 Posted June 7, 2016 Posted June 7, 2016 schnelle Antwort: Jaein. je nachdem wie die Bauform der Nachbarstellwerke ist und wie diese angebunden sind kann der Nachbar den Block/Signal beeinflussen. Bestes kurzes Beispiel ist eine Schnittstelle S60 auf ESTW (Thales oder Siemens ist egal). Hierbei sind oftmals Melder verbaut die anzeigen, dass der Block durch eine Fahrstraße vom/zum Nachbarn beansprucht und gesichert ist, meist erkennbar an einem 'Festlegemelder' (Ffm) im S60 Teil. Im ESTW nennt sich dieser Melder 'BlÜM' -> Blocküberwachungsmelder (Block frei und gesichert, nächstes Signal zeigt Fahrt/Halt) Bei Strecken mit GWB können auch Schaltungen vorhanden sein, dass bei beanspruchtem/belegtem Block der Erlaubnispfeil rot leuchtet (siehe Fulda) In den oben genannten Fällen bewirkt ein hilfsweisen Auflösen des Blocks, sodass beim Nachbar Fdl z.B. das Asig/Sbk in Haltstellung kommt. Ausnahmen bestätigen die Regel, jedoch konnte dieses Verhalten schon oftmals beobachtet werden.
Gleissperre Posted June 16, 2016 Posted June 16, 2016 Hallo badbeginner, Also im Grundsatz ein klares beobachten ja, beeinflussen nein. Aber in der Praxis ist es natürlich weit aus komplizierter. Zunächst mal Grundsätzlich: Blocksignale treten in D im wesentlichen in der Bauform Zentralblock (SpDrS60 und später) und Selbstblock (frühere Siemens-Stellwerke, Lorenz-Stellwerke) auf. Vereinzelt findet sich auch Relaisblock (ein Erbe aus der Zeit mechanischer und Elektromechanischer Stellwerke). Beim Selbstblock gibt es eigentlich nichts, was der Fdl überhaupt sinnvoll machen kann. Er hat nur ein paar Störungseingriffsmöglichkeiten, ansonnsten zeigt das Signal immer Fahrt, wenn der folgende Blockabschnitt frei ist. Und die Störungseingriffsmöglichkeiten hat grundsätzlich immer nur ein Fdl. Der andere Fdl kann aber Leuchtmelder installiert haben, ob das Signal Fahrt zeigt (Fahrt- oder Haltmelder). Beim Zentralblock ist die Grundstellung Halt und mit dem Einstellen einer Ausfahrt kommen sie in Fahrtstellung. Hier hat der Fdl mehr Möglichkeiten. Aber in der Praxis sind auch die nur für Störungen relevant. Und auch hier liegt die Bedienung nur bei einem Fdl. Wenn wir mal von Blocksignalen weg gehen, finden wir bei Mechanischen und Eleketromechanischen Stellwerken durchaus den Fall, dass die von einem Fdl eingestellte Fahrstraße von einem anderen Fdl wieder aufgelöst wird, in seltenen Fällen kann das auch bei heutigen Bauformen sein, aber eigentlich nur bei Einfahrstraßen wenn mehrere Stellwerke sich den Bahnhof teilen. Seit dem DrS wird dabei aber maximal noch der Durchrutschweg aufgelöst, alles andere macht die Anlage automatisch. Was vielleicht noch Themenverwant ist, dass öfters beliebige andere Stellwerke die in der Nähe sind Signale auf Halt stellen können, auch wenn diese Signale nicht vom eigenen Stellwerk gesteuert werden. Dieses „einschmeißen“ ist gedacht, um eine Gefahr abzuwenden, es ist aber keine Auflösung: Die Fahrstraße bleibt bestehen und gesichert und der Zuständige Fdl muss dann im Regelfall die Fahrstraße Hilfsauflösen, weil er das Signal nicht mehr auf Fahrt bekommt. Zusammenfassend kann man aber sagen, dass all diese Fälle sind nur Randgebiete sind und nicht wirklich in die Richtung deiner Frage gehen. Auch bei diesen Randgebieten ist der Fdl, der die Fahrstraße eingestellt hat, der einzige, der sie auch wieder (hilfs)auflösen kann, wenn der Zug nicht fährt. Sie beschränken sich nur darauf, sicherzustellen, ob der Zug zum Halten gekommen ist. Zudem sind diese Randfälle in der Regel nur innerhalb eines Bahnhofes anzutreffen. Auf den ersten Blick also erst mal keine Möglichkeiten, etwas zu beeinflussen. Aber: Auf der anderen Seite hat jede Blockbauform auch Schnittstellen zum Nachbar. Es wird also geprüft, ob das folgende Hauptsignal Halt zeigt und das Ersatzsignal erloschen ist, bevor ein Signal auf Fahrt gelangen kann. Das sind dann die Technologien Relaisblock (selten), Ausfahrsperrmelder (im Zusammenhang mit Sbks sowie bei frühen Zentralblockbauformen am letzten Zentralblocksignal) sowie der Zielfestlegemelder (ab SpDrS600). Diese Kommunikation kann man aus dem Zielstellwerk natürlich indirekt beeinflussen (Relaisblock: Auch direkt) und es existieren Leuchtmelder zur Auswertung des Zustands. Wenn man die Belegung der Freien Strecke als Fahrstraße betrachtet (was man üblicherweise nicht macht, aber in Zusi macht man das z.B. so, keine Ahnung wie man das in F und L sieht) dann ist der Rückblock bzw. die Meldung, dass das folgende Signal auf Halt steht durchaus eine Art Fahrstraßenauflösung im Sinne, dass sie zur Grundstellung der Anlage essenziell sind. Und sie können zu derartigen „Nebenwirkungen“ führen, wie SpDrL20 sie oben beschrieben hat. Also ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht. Zum Beobachten: Neben Fahrt und/oder Haltmeldern gibt es noch Zugnummernmeldeanlagen, die weit in den Bereich des anderen Fdl reichen, und Computersysteme, die vom prinzip her dem Supervisor von Signalsoft nicht unähnlich sind. In seltenen Fällen kann man auch individuelle Leuchtmelder mit verschiendenen anderen Informationen einbauen. Man kann also in der Regel relativ gut sehen, was auf einen zukommt. Gruß Gleissperre
badbeginner Posted August 12, 2016 Author Posted August 12, 2016 Am 16.6.2016 um 20:17 schrieb Gleissperre: Was vielleicht noch Themenverwant ist, dass öfters beliebige andere Stellwerke die in der Nähe sind Signale auf Halt stellen können, auch wenn diese Signale nicht vom eigenen Stellwerk gesteuert werden. Dieses „einschmeißen“ ist gedacht, um eine Gefahr abzuwenden, es ist aber keine Auflösung: Die Fahrstraße bleibt bestehen und gesichert und der Zuständige Fdl muss dann im Regelfall die Fahrstraße Hilfsauflösen, weil er das Signal nicht mehr auf Fahrt bekommt. Gibt es in einer Signalsoft-Simulation denn die Möglichkeit, dieses "Einschmeißen" anzuwenden?
Gleissperre Posted August 14, 2016 Posted August 14, 2016 Mir fiele außer vielleicht Koblenz-Lützel kein Stellwerk ein, das in der Nähe von Gleisen steht, die ein anderes Stellwerk steuert. Ob Koblenz-Lützel das kann, sei es im Vorbild oder in der Simulation, weiß ich nicht. Vielleicht hat noch Mathilde Blick auf Oberhausen West, aber da weiß ich nichts genaueres. Wo ich es sicher weiß, dass es auftritt ist bei Köln West, aber das ist StellSi nicht Signalsoft, und dort wir das auch so umsetzt sein.
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