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Studie Bundesbahn 1958


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Moin zusammen,

 

hier ist ein sehr interessanter Beitrag über die Bundesbahn aus dem Jahr 1958: 

 

Nicht nur, dass man die damalige Technik bewundern kann (sogar mit einem ersten Drucktastenstellwerk mit "wunderlicher" Anzeige), sondern es werden auch die Probleme dargestellt und kritische Fragen zur Gegenwart und Zukunft aufgeworfen. Man sollte sich vom anfänglichen Loblied auf die Bahn nicht täuschen lassen. Insbesondere hat mir der "Bahnchef" (Vorstandsvorsitzende) sehr gut gefallen. Er spart nicht mit Kritik "nach oben" und stellt sich voll und Ganz vor seine Mitarbeiter. Das ist etwas, was es heute nur noch sehr selten gibt.

 

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Schönes Video! :lol:

ab Minute 7:46 : Zentralstellwerk Fzf (Frankfurt Zentral Fahrdienstleiter) - links Fdl Fzf Südseite, rechts Fdl Fzf Nordseite

die Dame links hinten ist die Ansagerin für die ferngesteuerten Bahnhöfe

ab Minute 7:58 : die beiden Herren sind Bereichsüberwachung und Zugmelder, da damals noch nicht alle Betriebsstellen eine Zugnummernmeldeanlage hatten

ab Minute 8:09 : vorderer Mann ist Fdl Frankfurt Hbf Südseite (der auch alle Bedienhandlungen für die Nordseite durchführen konnte), der hintere ist Fdl Frankfurt Hbf Nordseite

ab Minute 8:23 : Tischbediener (Weichenwärter) die in eigener Zuständigkeit rangieren konnten und von den Fdl Befehle zum Einstellen von Zugstraßen entgegennahmen.

insgesamt saßen 2 Fdl sowie 5 Tischbediener + Ansager + Bü auf dem Stellwerk Fpf - zusammen im Raum mit den 2 Fdl + Bü + Zugmelder von Fzf - in den Nebenräumen noch Disponenten für den Rangierdienst im Hbf -  leider schon alles Geschichte... lang ists her 

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Interressant!

 

Was auf den Weichenwärter-Tischen auf Fpf in Frankfurt Hbf gemacht wird, kommt einem als Nutzer von Signalsoft schon einigermaßen bekannt vor. Hier mal ergänzend zu Sp Dr L20, um welche Weichenwärter es in dem Video geht:

 

~08:22 Frankfurt (Main) Hbf; Tisch 3
~08:25 Frankfurt (Main) Hbf; Tisch 2
~08:30 Frankfurt (Main) Hbf; Tisch 3, links oben
~08:38 Frankfurt (Main) Hbf; Tisch 3, mitte
~09:08 Frankfurt (Main) Hbf; Tisch 2
~09:11 Frankfurt (Main) Hbf; Tisch 3
 

Der Verschlussmelder liegt noch in der Mitte der Weichen, macht aber schon das, was wir von ihm erwarten. (Beim DrI war er noch ein Endlagenmelder.) Das ganze gequetsche auf den Tischfeldern sieht sicher etwas seltsam aus, aber das ist eben Frankfurt. ;) Die Tasten der Weichen sind noch neben den Gleisen und haben gut erkennbar die vier verschiedenen Farben grau, blau, weiß und blauweiß je nach Funktion. In Köln West werdet ihr das bald begutachten können. :) (Allerdings vorerst noch mit Einschänkungen der Vorbildgetreue, z.B. funktionieren die blauweißen Tasten momentan nur so wie graue Taste.)

 

Dennoch die Frage, ob bei Fpf als Beispiel nicht absehbar war, dass es in dieser Form ein Einzelstück bleibt. Da hätte der Autor auch gleich das Linienstellwerk Nürnberg filmen können, wo er gleich 100 km Fernsteuerungs-Fortschritt in der Argumentation gehabt hätte.

Für Stellwerke mit Massentauglicher Schaltungsgrundlage hätte er nach Dillingen (Sp Dr L20) oder Kreiensen (Sp Dr S57) fahren müssen. Dort hätte er dann auch feststellen können, dass auf die von ihm kritisierten Weichenlaternen m.W. sogar ganz verzichtet worden seien müsste.

 

Generell - manche Fragen muss man denke ich mit einem Fragezeichen versehen: Was hätte ein elektrischer Weichenantrieb genutzt, wenn man aus Sicherheitsgründen nicht auf das Personal des BÜ-Postens verzichten konnte? Andere Punkte wurden später umgesetzt und hatten Nebenwirkungen (Sogeffekte des Rückzugs aus der Fläche; Verzicht auf Ausfallsicherheit und das ermöglichen von Streiks, wenn man die Bahn nicht mit Beamten betreibt; das heutige Preissystem, das an die Nachfrage angepasst wird, dafür aber nicht sehr intuitiv ist; und zur Automatischen Kupplung suche man z.B. mal nach Echoray1 und das Tutorial zum Bremsen von Güterzügen) oder die Umsetzung dauerte ging aber gut voran (z.B. die Elektrifizierung, Dampflokomotiven und die Stellwerke).

 

Alles in allem aber auf alle Fälle ein interressantes Zeitdokument!

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Hallo Gleissperre,

 

das Stellwerk in Frankfurt hat er bestimmt deswegen genommen, weil er dadurch nicht weit fahren musste. Es gibt auch Bilder vom Frankfurter Hbf und die Hauptverwaltung der Bundesbahn (für das Interview) war auch in Frankfurt.

Die Fragen hat er als Laie gestellt, dem sich die Zusammenhänge natürlich nicht völlig erschließen. Deshalb sind sie m.E. schon berechtigt, man hätte aber die Antworten gleich mitliefern können. Und wenn es fast 60 Jahre später immer noch den gleichen Kupplungsmechanismus bei den meisten Wagen und Loks gibt (VT und ET mal ausgenommen), dann hat das sicher auch seinen Grund.

 

Aber noch mal eine Frage zu den Tischen. Bei Minute 8:32 sieht die Gleisausleuchtung doch sehr komisch aus im Vergleich zu dem, was ich vom den Signalsoft Sims her kenne. Man könnte meinen, es gäbe kreuzende Fahrstraßen (Bildmitte bei der Kreuzung). Das meine ich mit "wunderliche Anzeige". Ist ein bisschen unübersichtlich.

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bei dieser Stellwerksbauform ist die Beleuchtung der Stellungs- und Überwachungsmelder generell an (Dr S Technik) - deshalb kommt das seltsame Bild zustande.

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Klar war es 1958 es schwierig, in die Zukunft zu blicken. Aber das ist es heute auch, und daher sollte man den Blick in die Vergangenheit nutzen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Nebenwirkungen und Grenzen die eignen Wünsche der heutigen Gegenwart möglicherweise haben können.

 

Bei der Gleisausleuchtung beziehst du dich vermutlich vor allem auf die Kreuzung (nicht Kreuzweiche!) unterhalb der Kreuzweichen 93 und 102. Dazu musst du zwei Dinge bedenken: Erstens kann man bis zur Bauform DrS [/ DrS2 / DrS3(2)] die Stelltischausleuchtung noch nicht abschalten - das heißt, die Weichenlagemelder bleiben immer hell. Erst ab dem Sp Dr S57 kann man sie abschalten.

Zweitens gibt es bei Fahrstraßenstellwerken wie der Bauform DrS keine Notwendigkeit, dass eine einfache Kreuzung (solange sie kein bewegliches Herzstück hat) eine Weichentaste benötigt. Diese Notwendigkeit gibt es erst seit dem Sp Dr S57 bzw. dem Sp Dr L20-Stellwerk, ist also dem Spurplanprinzip geschuldet. Zusammen mit der Quetscherei auf Frankfurt und den unmengen an Kreuzweichen (die ja im Gegensatz zu Weichen keinen Spitzenmelder haben) kann das dann aussehen, wie Fahrstraßenmelder. Aber es sind nur Stellungmelder der (Kreuz-)Weichen.

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Auch sehr zu empfehlen ist dieser Klassiker:

https://www.youtube.com/watch?v=_4japdWwtc0

 

Man sieht u.A. Aufnahmen aus Bruchsal vor dem S60-Umbau, sowie München Hbf, Koblenz Hbf (dessen Stellwerkspersonal hoffnungslos versucht dialektlos zu bleiben :D) und Düsseldorf-Reisholz Stw Rg (nicht mehr vorhanden)

 

Ich liebe diese alten Bahnfilme/-dokumentation, weil sie so wunderbar sachlich, fachlich korrekt und ohne irgendwelche Superlativen auskommen.

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vor 2 Stunden schrieb Gleissperre:

Bei der Gleisausleuchtung beziehst du dich vermutlich vor allem auf die Kreuzung (nicht Kreuzweiche!) 

 

Richtig, ich habe ja auch Kreuzung geschrieben.

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